Gesehen: Manhunter (1986) - Abgründiges Bilderbuch
FilmkritikMichael Mann bricht das weichgezeichnete Paradies auf und offenbart nicht nur beim Killer Abgründe.

Der Film öffnet mit dem Ausschnitt eines Home-Videos und damit einer vermeintlich unschuldigen, gutbürgerlichen Bilderbuchästhetik sowie einer gewissen voyeuristischen Dimension, die diesen Aufnahmen auch immer innewohnt.
Durch genau diese Dimension bricht Michael Mann schließlich die Unschuld auf, lässt seinen Killer die Fassade zertrümmern und kontrastiert das weichgezeichnete Paradies mit teilweise hart monochromatischen Bildern.
Psychologisch interessant ist die ganze Nummer dann auch, weil es eben nicht der in seinem Job „einfach nur" gute Profiler ist, an dem das alles aufgehängt wird. Denn der Profiler ist so gut in seinem Job, weil in ihm die gleiche Abgründigkeit wie in der Psyche des Killers zu finden ist. Auch er hat das bilderbuchartige Familienleben gewählt, obwohl er genau um die Fragilität dieser vermeintlich heilen Welt weiß.
★★★½☆
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