Gesehen: Julianes Sturz in den Dschungel (1999) - Provoziertes Misstrauen

Wahrheit ist bei Werner Herzog nicht immer gleich Wahrheit.

Gesehen: Julianes Sturz in den Dschungel (1999) - Provoziertes Misstrauen
Foto: Studiocanal

Es ist selbst für Werner Herzogs Verhältnisse extrem skurril, wie er zusammen mit Juliane Koepcke, dem Subjekt dieses Dokumentarfilms, in der Check-in-Halle des Limaer Flughafens steht und mit aller Kraft versucht, eine gemeinsame Erinnerung heraufzubeschwören, zu konstruieren – für einen Moment, der vielleicht nie wirklich so stattgefunden hat, wie es Herzog in dieser Szene beschreibt.

Hier wird viel schneller und viel deutlicher die Methode Werner Herzog offenkundig. Es geht nicht zwangsläufig um die Rekonstruktion tatsächlicher Geschehnisse, sondern um das Nachfühlen der dem Geschehen zugrunde liegenden Wahrheit – mit allen dafür notwendigen Mitteln.

So kann man sich den ganzen Dokumentarfilm über nie ganz sicher sein, ob Juliane Koepcke so kühl, mechanisch, robotisch und distanziert dem Ort ihres Traumas entgegensteht, weil sie sich aus Selbstschutz abkapselt, oder weil es einstudierte Texte aus der Feder Herzogs sind.

JULIANES STURZ IN DEN DSCHUNGEL ist ein Film, der den*die Erzähler*in infrage und die Verhältnisse von uns als Publikum zur Wahrheit zu den Bildern auf die Probe stellt. Und gleichzeitig ist es natürlich immer noch eine irre Geschichte.

🇩🇪/🇬🇧, R: Werner Herzog, D: Juliane Koepcke, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: Studiocanal

Den Film kostenlos bei Arthaus von Studiocanal streamen:

Die Kritik auf Letterboxd:

A review of Wings of Hope (1999)
Es ist selbst für Werner Herzogs Verhältnisse extrem skurril, wie er zusammen mit Juliane Koepcke, dem Subjekt dieses Dokumentarfilms, in der Check-in-Halle des Limaer Flughafens steht und mit aller Kraft versucht, eine gemeinsame Erinnerung heraufzubeschwören, zu konstruieren – für einen Moment, der vielleicht nie wirklich so stattgefunden hat, wie es Herzog in dieser Szene beschreibt. Hier wird viel schneller und viel deutlicher die Methode Werner Herzog offenkundig. Es geht nicht zwangsläufig um die Rekonstruktion tatsächlicher Geschehnisse, sondern um das Nachfühlen der dem Geschehen zugrunde liegenden Wahrheit – mit allen dafür notwendigen Mitteln. So kann man sich den ganzen Dokumentarfilm über

Die Kritik als Tonspur:

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JULIANES STURZ IN DEN DSCHUNGEL (1999, Werner Herzog)
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