Gesehen: Im Haus meiner Eltern (2025) - Gehen oder bleiben?

Gesehen: Im Haus meiner Eltern (2025) - Gehen oder bleiben?
Foto: ZDF, Konstantin Pape

Jede:r einzelne Mensch innerhalb dieser familiären Anordnung hat ganz klar verurteilenswerte Facetten. Aber es geht dem Film nicht darum, mit seinen Figuren so hart wie möglich ins Gericht zu gehen oder gar klare moralische Sieger:innen und Verlierer:innen herauszuarbeiten.

Hier geht es darum, erst mal anzuerkennen, dass hier jede:r Einzelne mit ganz individuellen Dämonen kämpft. Dass alle eine unglaubliche Last auf ihren Schultern tragen. Gemeint ist aber nicht der pflegebedürftige schizophrene Bruder und Sohn, sondern das Familiengefüge an sich.

Letztlich wird hier die unbequeme Frage gestellt, ob es Familien (im Sinne von Blutsverwandtschaft) gibt, die tatsächlich einfach nicht füreinander gemacht sind, aufgrund gesellschaftlicher Zwänge trotzdem beieinander bleiben und deshalb nichts als wachsenden Hass aufeinander nähren können.

Hier werden Ressentiments gehegt und gepflegt. Eine Heilung ist unmöglich, weil niemals ehrlich gestritten wird. Stattdessen bricht die Antipathie irgendwann explosionsartig hervor und findet in maximal verletzendem Verhalten Ausdruck.

Dann bleibt eigentlich nur noch, nichts zu sagen und zu gehen – so schmerzhaft das als Metapher im Film auch widerhallt.

★★★½☆

🇩🇪, R: Tim Ellrich, D: Jenny Schily, Ursula Werner, Manfred Zapatka, Jens Brock, Markus Schleinzer, Johannes Zeiler, Kirsten Block, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: ZDF, Konstantin Pape

Der Film steht noch bis zum 22. Juli 2026 kostenlos in der ZDF-Mediathek:

Im Haus meiner Eltern
Die spirituelle Heilerin Holle wird immer mehr in die Pflege ihres schizophrenen Bruders Sven verstrickt, während ihre Familie ohnmächtig wegschaut.
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A ★★★★ review of In my Parents’ House (2025)
Jede:r einzelne Mensch innerhalb dieser familiären Anordnung hat ganz klar verurteilenswerte Facetten. Aber es geht dem Film nicht darum, mit seinen Figuren so hart wie möglich ins Gericht zu gehen oder gar klare moralische Sieger:innen und Verlierer:innen herauszuarbeiten. Hier geht es darum, erst mal anzuerkennen, dass hier jede:r Einzelne mit ganz individuellen Dämonen kämpft. Dass alle eine unglaubliche Last auf ihren Schultern tragen. Gemeint ist aber nicht der pflegebedürftige schizophrene Bruder und Sohn, sondern das Familiengefüge an sich. Letztlich wird hier die unbequeme Frage gestellt, ob es Familien (im Sinne von Blutsverwandtschaft) gibt, die tatsächlich einfach nicht füreinander gemacht sind,
André Pitz

André Pitz

journalist by trade, cinephile at heart
Leipzig, Germany