Gesehen: Ballerina (2025) - Tanzende Parteipolitik

Stringent inszeniert, tight choreografiert und ein zusätzliches Kapitel im JOHN WICK-Universum, das die Welt glaubwürdig vergrößert, ohne wie ein unorganisch drangedübelter Fremdkörper neben der Keanu-Teilen zu wirken. Und der Film sucht nach eigenen, weicheren Bildern abseits der vorherigen kontrastreichen Neonorgien.
Überrascht hat mich das, was der Film strukturell anbietet. Denn hier wird das Universum mit seinen klaren Regeln um einen Player erweitert, der diese Prinzipien ablehnt und trotzdem vom System profitiert. BALLERINA ist deshalb auch ein Film über die Fehler im Umgang mit rechtsextremen Kräften in den Parteienlandschaften dieser Welt.
Ian McShanes Figur sagt: „It's better to have them inside the tent pissing out, than outside the tent pissing in." Das entspricht sinngemäß etwa den Stimmen hier in Deutschland, die die AfD in Regierungsverantwortung sehen wollen, damit sie sich ein für allemal eNtZaUbErT. Das ist ein Desaster mit Ansage. Extreme Kräfte verschieben die Torpfosten ständig nach eigenem Gutdünken, während sie parallel das System erst auspressen und dann vor die Wand fahren lassen.
★★★½☆


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