Gesehen: Caligula: The Ultimate Cut (1979/2023) - Dekadent geht das Gefühl zugrunde

Für absoluten Größenwahn und Opulenz gebührt trotz – oder gerade wegen – aller Trashi- und Tackiness Applaus.

Gesehen: Caligula: The Ultimate Cut (1979/2023) - Dekadent geht das Gefühl zugrunde
Malcolm McDowell als Caligula und Helen Mirren als Caesonia // Foto: Tiberius Film

Für diesen absoluten Größenwahn und die szenenbildnerische Opulenz gebührt dem Film trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – aller Trashi- und Tackiness Applaus. Denn diese Figuren, diese fragilen Männeregos können wohl nur in nur wenigen Umfeldern so gut inszeniert werden wie in diesem.

Männer wie Caligula und der Rest der herrschenden Klasse stumpfen durch pure Dekadenz emotional komplett ab oder reifen erst gar nicht in nennenswertem Umfang heran. Um dann überhaupt (noch) Euphorie, Freude, Liebe, Selbstsicherheit oder überhaupt etwas zu spüren, müssen immer drastischere, immer transgressivere Maßnahmen ergriffen werden.

Denn wenn diese Gefühle plötzlich ausbleiben, dann muss das im Umkehrschluss ja bedeuten, dass man nicht mehr gesehen, gemocht, respektiert und/oder gefürchtet wird. Daran zerbrechen Männer wie Caligula mit ihren aus purer Dekadenz herausgewachsenen Egos.

Die hier so ausladend inszenierte sexuelle Freizügigkeit ist kein Ausdruck einer vermeintlich liberalen Gesellschaft, sondern die Konsequenz aus konzentrierter Macht. Diese Körper geben sich nur einander hin, weil es ein einziger Mann kultiviert. Diese Freiheit ist nur seine Freiheit und für alle anderen ein Gefängnis.

CALIGULA trägt der korrumpierenden Kraft, die Einfluss, Macht, unermesslichem Reichtum und diesem Geschlecht innewohnt, Rechnung.

★★★½☆

🇮🇹/🇺🇸, R: Tinto Brass, D: Malcolm McDowell, Helen Mirren, Teresa Ann Savoy, Peter O’Toole, John Gielgud, John Steinerl, Guido Mannari, Paolo Bonacelli, Leopoldo Trieste, Giancarlo Badessi, Mirella D’Angelo, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: Tiberius Film

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A ★★★½ review of Caligula: The Ultimate Cut (2023)
Für diesen absoluten Größenwahn und die szenenbildnerische Opulenz gebührt dem Film trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – aller Trashi- und Tackiness Applaus. Denn diese Figuren, diese fragilen Männeregos können wohl nur in nur wenigen Umfeldern so gut inszeniert werden wie in diesem. Männer wie Caligula und der Rest der herrschenden Klasse stumpfen durch pure Dekadenz emotional komplett ab oder reifen erst gar nicht in nennenswertem Umfang heran. Um dann überhaupt (noch) Euphorie, Freude, Liebe, Selbstsicherheit oder überhaupt etwas zu spüren, müssen immer drastischere, immer transgressivere Maßnahmen ergriffen werden. Denn wenn diese Gefühle plötzlich ausbleiben, dann muss das im