Gesehen: Naked Lunch (1991) - Im Dienste des Unvollständigen

Alles geht in einer sexuell-ekstatischen Transgression auf.

Gesehen: Naked Lunch (1991) - Im Dienste des Unvollständigen
Peter Weller als William Lee // Foto: Studiocanal

Ich habe hier vor allen Dingen diese so enge, so kleingeistige Welt gesehen, der jemandes Unterbewusstsein um jeden Preis ein Ende bereiten will. Der Protagonist sagt selbst von sich, jedes rationale Denken ausrotten zu wollen. Das scheint nur niemand ernst zu nehmen.

Das interessiert jedoch den Film, der sich dazu aufschwingt, diese Welt und die dort herrschenden Verhältnisse einzureißen, Erwartungen zu brechen und aufzubrechen sowie gegen den Strich zu bürsten, nur um gegen den Strich gebürstet zu haben, überhaupt nicht. Dabei reißt er seinen Protagonisten einfach mit und treibt ihn schließlich fieberhaft vor sich her.

Inmitten dieser Gemengelage gibt Cronenberg seinem Film immer größeren Abstrusitäten hin und führt eine Explosion des kreativen Fieberns herbei. Körper, Verlangen, Ausdruck und Werkzeug gehen in einer sexuell-ekstatischen Transgression auf.

Die anfängliche Welt scheint endlich Geschichte. Doch dann richtet sich der Film wiederum gegen sich, beginnt mit der Selbstdemontage, wirft erneut Strukturen über den Haufen und schreibt Figuren um – immer im Dienste des Unperfekten, des Unvollständigen, der Freiräume zwischen den Bruchstücken, die nur durch Rausch und Ekstase gefüllt werden können.

★★★★☆

🇨🇦/🇬🇧, R: David Cronenberg, D: Peter Weller, Judy Davis, Ian Holm, Julian Sands, Roy Scheider, Monique Mercure, Nicholas Campbell, Michael Zelniker, Robert A. Silverman, Joseph Scoren, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: Studiocanal

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A ★★★★ review of Naked Lunch (1991)
Ich habe hier vor allen Dingen diese so enge, so kleingeistige Welt gesehen, der jemandes Unterbewusstsein um jeden Preis ein Ende bereiten will. Der Protagonist sagt selbst von sich, jedes rationale Denken ausrotten zu wollen. Das scheint nur niemand ernst zu nehmen. Das interessiert jedoch den Film, der sich dazu aufschwingt, diese Welt und die dort herrschenden Verhältnisse einzureißen, Erwartungen zu brechen und aufzubrechen sowie gegen den Strich zu bürsten, nur um gegen den Strich gebürstet zu haben, überhaupt nicht. Dabei reißt er seinen Protagonisten einfach mit und treibt ihn schließlich fieberhaft vor sich her. Inmitten dieser Gemengelage gibt Cronenberg