Kein Hobbit für Nazis: Tolkien verweigerte Ariernachweis

Kurze Beine und trotzdem da, die Hobbit-Antifa!

Kein Hobbit für Nazis: Tolkien verweigerte Ariernachweis
© Madalyn Cox / Unsplash

Dass Faschist:innen heute gerne J.R.R. Tolkiens The Lord of the Rings lesen, war mir schon länger geläufig. Dass jedoch selbst die Nazis hinter einer deutschen Übersetzung von The Hobbit her waren, war auch mir neu.

1938 hat Rütten & Loening Tolkien angefragt. Bereits zwei Jahre zuvor wurden die Verleger Wilhelm Ernst Oswalt und Adolf Neumann bereits durch die Nürnberger Gesetze in Nazideutschland dazu gezwungen, ihr Unternehmen an einen „arischen" Verleger zu verkaufen. Unter der Fuchtel dieses Verlegers wurden dann die Verhandlungen mit Tolkien angestrengt.

In diesem Zuge versuchten die Deutschen auch, sich einen sogenannten Ariernachweis von Tolkien einzuholen. Der war davon einigermaßen irritiert. Seinem Verleger Stanley Unwin ließ er daraufhin ein Antwortschreiben zukommen, in dem er erklärt, was Phase ist – wenn auch nicht ganz klar scheint, ob das Schreiben jemals den deutschen Verlag erreicht hat.

I regret that I am not clear as to what you intend by arisch. I am not of Aryan extraction: that is Indo-Iranian; as far as I am aware none of my ancestors spoke Hindustani, Persian, Gypsy, or any related dialects. But if I am to understand that you are enquiring whether I am of Jewish origin, I can only reply that I regret that I appear to have no ancestors of that gifted people.

Am Ende ganz genüsslich...

I trust you will find this reply satisfactory

Den kompletten Draft und mehr gibt's unter anderem beim Literary Hub.

On the time J.R.R. Tolkien refused to work with Nazi-leaning publishers.
This week marks the 130th birthday of J.R.R. Tolkien, The Hobbit and Lord of the Rings writer, academic, and pranking enthusiast—and today we’re revisiting a time Tolkien stood up for his beliefs a…

(via Natascha Strobl, Literary Hub, Open Culture und mit Wissen von Wikipedia)