Wiedergesehen: Carol (2015)

Wiedergesehen: Carol (2015)
(c) Leonine Studios Spielfilm

Zum ersten und bisher einzigen Mal gesehen habe ich den Film vor fast acht Jahre. Von damals besonders in Erinnerung sind mir die vielen leisen Momente des Films geblieben, die mich auch jetzt wieder berührt haben. Die flüchtigen Blicke, die zögerlichen Berührungen, die Unsicherheit in der Sprache – all das inszeniert Todd Haynes wirklich meisterhaft, und dass es dafür natürlich auch ebenso meisterhafte Schauspielerinnen wie Cate Blanchett und Rooney Mara braucht, ist klar.

Was ich jedoch ziemlich sicher erst jetzt wirklich so klar im Vordergrund wirklich wahrgenommen habe, ist die toxische Dynamik, das immense Machtgefälle und die regelrecht missbräuchliche Natur der Beziehung zwischen Therese und Carol.

Außerdem habe ich nun darüber nachgedacht, ob Carol zusätzlich zu der extremen psychischen Belastung ob der gesellschaftlichen Reaktion auf ihre Homosexualität auch noch an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankt ist und der Film damit auch eine Geschichte darüber erzählt, was für ein Horror diese noch gar nicht so lange zurückliegende Welt ohne adäquate Behandlungsmöglichkeiten für schwerwiegend psychisch erkrankte Menschen gewesen sein muss.

Die größte Tragik finde sich damit bei der Figur Carol, die gleichzeitig Täterin und Opfer ist und es keinen Ausweg zu geben scheint. Herzzerreißend.

GB/US, R: Todd Haynes, D: Rooney Mara, Cate Blanchett, Sarah Paulson, Kyle Chandler, Jake Lacy, John Magaro, Trailer, Wikipedia
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